Gesund Digital leben – ForDigitHealth

Projektleitung:

Prof. Dr. Matthias Berking

 

Beschreibung:

Die Digitalisierung führt zu grundlegenden Veränderungen unserer Gesellschaft und unseres individuellen Lebens. Dies birgt Chancen und Risiken für unsere Gesundheit. Zum Teil führt unser Umgang mit digitalen Technologien und Medien zu negativem Stress (Distress), Burnout, Depression und weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Demgegenüber kann Stress auch eine positive, anregende Wirkung haben (Eustress), die es zu fördern gilt. Die Technikgestaltung ist weit fortgeschritten, sodass digitale Technologien und Medien dank zunehmender künstlicher Intelligenz, Adaptivität und Interaktivität die Gesundheit ihrer menschlichen Nutzerinnen und Nutzer bewahren und fördern können.

Ziel des Forschungsverbunds ForDigitHealth ist es, die Gesundheitseffekte der zunehmenden Präsenz und intensivierten Nutzung digitaler Technologien und Medien – speziell in Hinblick auf die Entstehung von digitalem Distress und Eustress und deren Folgen – in ihrer Vielgestaltigkeit wissenschaftlich zu durchdringen sowie Präventions- und Interventionsoptionen zu erarbeiten und zu evaluieren. Dadurch soll der Forschungsverbund zu einem angemessenen, bewussten und gesundheitsförderlichen individuellen wie kollektiven Umgang mit digitalen Technologien und Medien beitragen.

Wie alle digitalen Angebote zeichnen sich auch Apps zur Förderung der psychischen Gesundheit (APGs) dadurch aus, dass sie sowohl digitalen Di- als auch Eustress auslösen können. Da ein Überwiegen von Di- im Vergleich zu Eustress bei der APG-Nutzung kurzfristig das Engagement und damit Nutzungsintensität und -dauer und somit letztlich auch die Effektivität der APG reduziert, zielt dieses Projekt darauf ab, Strategien zu identifizieren, mit denen sich digitaler Distress in Gesundheits-Apps reduzieren und digitaler Eustress steigern lässt. Die zu diesem Zweck vorgenommene inhaltsoffene Sichtung, Auswahl und exemplarische Implementierung in eine Stressbewältigungs-App wird – aufbauend auf einschlägigen Vorarbeiten von Prof. Berking (teilweise bereits in Kooperation mit Prof. Eskofier und Prof. Schuler) – ergänzt um die folgenden spezifischen Optionen zur Förderung von Engagement und Effektivität von APGs: gamifizierter Einsatz eines Approach-Avoidance-Modifikations-Konzeptes zur Stärkung gesundheitsförderlichen Verhaltens, bei dem automatisierte Emotionserkennung als Steuerelement genutzt wird, Verstärkung des Engagements mit Hilfe eines Reward-Systems, in dem in der App gesammelte Punkte in Beratungszeit bei einem eCoach eingetauscht werden können, und Nutzung von GPS zur Förderung non-digitaler Regenerationsaktivitäten mit Hilfe eines gamifizierten Geo-Mapping-Affirmationstrainings. Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung von digitalem Stress soll in diesem Projekt ferner ein spezifisches Modul zur Förderung der Bewältigung von digitalem Stress implementiert und evaluiert werden.

Alle Informationen zum Projekt finden Sie hier.